Der ostpreussische Dialekt

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    • Der ostpreussische Dialekt

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      Der ostpreussische Dialekt
      Der ostpreussische Dialekt hat einen ganz besonderen Klang. Leider sprechen nur noch wenige diesen in einer unverfälschten Form. Jedoch haben sich viele Begriffe und Bezeichnungen in unsere heutige Sprache “hinübergerettet”. Die folgende Tabelle soll davon einen kleinen Eindruck verschaffen.
      ambartschig = gewaltig (das Ausmass bezeichnend)
      ausbaldowern = auskundschaften, spionieren
      ausgeblechte Kehle = Alkoholiker (hat eine ausgeblechte Kehle)
      Ausgedinge = Altenteil, Altsitz, Alten(heim)
      Bagasch = Verwandschaft/Sippschaft (eher abfällig)
      Bärenfang (Meschkinnes) = eine Art Nationalgetränk (besonders im Winter getrunken, da alkoholhaltig)
      Barbutz = Barbier (Friseur, richtiger Rasierer)
      begrapschen = tadelnde Bezeichnung für "alles anfassen"
      beschettern = sich halb tot lachen
      betuddern = "Affenliebe" (Verhältnis Mutter/Kind)
      Bowke = Junge, Knabe, Bube
      bumfideln = verlieren
      Buschabau = Gespenst, Buhmann (Kinderschreck)
      Dämlack = Schimpfwort (du Dämlack)
      Deez (auch Dassel) = Kopf
      Deiwel = Teufel
      Dingslamdei (auch Dubbas) = Dingsda
      Dittchen (Dittke) = Zehnpfennigstück
      dreibastig (auch Dreibast) = vorlaut, frech (frecher Lümmel)
      druschlich (drugglig) = mollig, pummelig
      Du Kreet = Schimpfwort in der direkten Anrede. Wenn man sich über jemanden oder etwas stark geärgert hat. (evtl. von franz. “Crétin”)
      dwatsch = dumm, dämlich
      Ei = Ein in Ostpreussen beliebter Satzanfang ("Ei, was is dat?")
      Einsassen = Grundbesitzer die sich untereinander Nachbar nannten
      Eklipasch = abschätzig für die Kutsche der höheren Gesellschaft (franz. Equipage)
      fijuchen (auch fijohlen) = kein Vergnügen auslassen
      Flinsen = Pfannkuchen
      Flunsch = Gesicht im Sinne von "eine Mine ziehen"
      foosch [Adj.] = "Altersbedingt" nicht mehr homogen durchwachsen, sondern in der Mitte schon faserig und teilweise hohl. (z.B. Möhre)
      gebumfidelt = sich geschmeichelt fühlen (nicht zu verwechseln mit "bumfideln" s.d.)
      Gerebbel = verknotete Wolle (auch als Bezeichnung für einen langen Menschen)
      Gewitterkerzen = dünne, geweihte Kerzen, welche mit Beten den Blitzschlag abwenden sollen
      Glumse = weisser Käse oder Quark
      Glumskopp = Blödmann, hat Glumse im Kopp.
      glupsch = unfreundlich, launisch
      Gniefke = Geizhals
      Kaddig = Wacholder
      Kalabräser = Hut mit breiter Krempe
      Kanthaken = Jemanden beim Kragen fassen (als Zurechtweisung)
      Kailche = Kartoffelkeilchen (Speise in verschiedensten Arten)
      klabastrig = wackelig, brüchig (oft auch für ältere Menschen gebraucht)
      kloppheister = kopfüber / krumm
      Klotzkorken = Holzschuhe
      Klumpatsch = Tolpatsch
      Klunkermus = Vornemlich auf Bauernhöfen zubereitete Morgen-und Abendmahlzeit
      Klunkersuppe = Milchsuppe mit Birnenstücken und Klunkern (aus Ei & Mehl)
      Kobolz = Purzelbaum (Kobolz schiessen)
      Kodder = Lappen (auch alte Kleider)
      Koppscheller = abschätzig für einen betrügerischen Pferdehändler
      kraalen = schreien (Kleinkind)
      Krempelfetzkes = süßes Teilchen aus Teig, in Fett gebacken (ähnl. Berliner,nur nicht rund)
      Kriggelkraggel = unleserliche Schrift
      Kruppzeug = abschätzig für bettelarmes Volk (auch freche, ungezogene Kinder)
      Kruschken = wildwachsende Birnen (aus dem poln. "kruszke")
      Kujambel = Flederding / weite Kleidung
      Kujel (Kujjel) = Schwein (besonders der Eber)
      Kumst = Sauerkraut (Weisskohl) das in besonderer Art zubereitet wird
      Kumstkopp = Derjenige, welcher statt eines Hirns nur "Kumst" im Kopf hat
      Kuppelweiber = Marktfrauen auf Wochenmärkten
      lackmeiern = an der Nase herumführen
      Lameng = aus dem Stegreif, aus dem Ärmel schütteln (franz. la main)
      Lischke = aus Bast oder Weideruten gefertigte Trage- oder Vespertasche
      Lorbass = Schimpfwort für Junge (Lümmel)
      Lucht = Dachboden
      Lutschpungel = Schnuller (selbstgemachtes Leinsäckchen mit Zucker gefüllt)
      Machandel = Wacholderschnaps
      Madamche (Madameken) = Anredeform (vornemlich auf Märkten)
      Marjell (auch Marjellche) = Mädchen (meist als Unterscheidung zu "Bowke" s.d.)
      Maschkuppie = mit jemandem gemeinsame Sachen machen
      Mauchen = Pulswärmer
      Meschkinnes (Bärenfang) = eine Art Nationalgetränk (besonders im Winter getrunken, da alkoholhaltig)
      mittenmang = mittendrin, immer dabei
      Mutzkopp = Ohrfeige
      Nachschrabsel = Nachkömmling, Nesthäckchen
      Nikolaschka = Cognac- oder Weinbrandverschnitt
      nuscht nich = gar nichts
      obsternatsch = widerspenstig
      Pacheidel = Beutel
      panjepratsch = plump vertraut
      Paslak = ausgenutzter Mensch
      Patscheimer = Wassereimer für Putzarbeiten (aber auch als Abfalleimer bezeichnet)
      piesacken = quälen
      Pinunsen = Geld (aus dem poln. penunse)
      plachandern = sich herumtreiben
      plinkern = mit den Augen zuzwinkern
      Plawucht = Grobschlächtiger Kerl
      plinsen = weinen
      plustrig = aufgeblasen
      Pomuchelskopp = eingeschränkter Mensch oder auch als Schimpfwort Pomuchel (Fisch)
      Potschampa = Nachttopf (von franz. “pot de chambre”)
      Pungels = Gepäck
      Pracher (auch Wengtiner) = Bettler, Landstreicher
      Reissmandichtig = Rheumatismus
      rumaasen = vergeuden
      rumschwadronieren = die Nase überall hineinstecken oder zugegen sein, wo man nichts verloren hat
      Ruscheldups = Zappelhans
      schabbern = reden, schwätzen
      Schacktarp = Zeit der Eisschmelze
      Scharwerker = ungelernte Hilfskräfte (vornehmlich Landarbeiter)
      Schlorren = Pantoffeln
      Schlubberchen = Gläschen (meist aber mit Schnaps oder Likör gefüllt)
      Schlumske = Kleinkind (Junge)
      schlunzig = schlampig
      Schmand = Sahne
      schwoofen = tanzen, zum Tanzen gehen
      sinnieren = nachdenken
      Strempel = Stengel, Strunk o.ä. (z.B. Spargel)
      Spirkel(auch Spirgel) = halb ausgebratener Speck
      Stiem = Schneesturm (auch sprichw. "im Stiem sein" - "einen sitzen haben")
      Striezel = Süßer Hefezopf
      suckeln = lutschen (Kleinkind) (in der Schweiz als "suggeln" gleichbedeutend)
      Toffle = kurz für Kartoffeln
      Truschbock = Kaninchenbock
      Tulpche Bier = Glas Bier
      Tuntel = die Nase in Zusammenhang mit dem Alkohol
      verbiestern = sich verirren (auch für verärgert)
      verloddert = verkommen
      verlöten = einen über den Durst trinken
      verpimpeln = verwöhnen
      Vertellchens = mündliche überlieferte Geschichten, meist von Grossmüttern erzählt
      Wengtiner (auch Pracher) = Bettler, Landstreicher
      Wruken = Steckrüben
      Wurachen = hartes Arbeiten
      Wuschen = weiche, warme Hausschuhe
      Zachlinder = abschätzig für Zylinderhut
      Zagel = Schwanz
      Zigahnsche = Zigeunerin, aber auch allgemein für eine Hausiererin
      Zoche = ostpreussischer Pflug
    • Da höre ich doch fast meine Omi sprechen ...

      Lorbass hieß mein erster Teddy. Und wenn Omi kam, gab es Flinsen nach ostpreussischer Art. Mhmm.... lecker!

      LG Pitka
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