Sage vom Goldaper Berg
In alter Zeit stand auf dem Goldaper Berg ein schönes altes Schloss, von einem mächtigen Herrn bewohnt, den aber jeder fürchtete, weil er ein so großer Räuber war. Das Gegenteil von ihm war seine Tochter, die das im Stillen gut zu machen suchte, was er übel getan hatte. Als in deß seine Gewalttätigkeit und Ungerechtigkeiten ihr Maß erreicht hatten, verschwand plötzlich das Schloss mit allem, was darin war, und versank in dem Berg. Seit dieser Zeit lässt sich alle 100 Jahre, in derselben Nacht von 11 Uhr abends bis zum ersten Hahnenschrei die Jungfrau auf dem Berge sehen und wartet auf Erlösung, wann das Schloss, mit allen seinen Herrlichkeiten wieder empor steigen, und sie als Gattin ihres Befreiers, diesen zum Herrn des Schlosses machen wird.
Die Erlösung ist aber nicht leicht, wie es ein Bürger aus Goldap erfahren hat. Er verirrte sich in einer Nacht auf dem hohen Berge und sah dort eine weiße Gestalt umher wandeln. Obgleich ihm dieselbe freundlich winkte, zögerte er doch anfangs, bis er sich endlich ein Herz fasste und näher ging. Die Gestalt fragte ihn, ob er sie auf seinem Rücken bis zur Stadt tragen wolle, wodurch sie und das Schloss erlöst würden, jedoch dürfte er sich nicht umsehen. Er versprach es, hob sie auf seinen Rücken und schritt nach Goldap zu. Bald aber hörte er hinter sich einen gewaltigen Tumult, als wenn es wilde Tiere es auf ihn abgesehen hätten, da wurde ihm entsetzlich zumute, er vergaß sein Versprechen, sah sich um und- fort war seine Last so wie das Geräusch. Von der Zeit an wurde der Mann tiefsinnig und starb auch bald darauf. Er war der letzte, der die weiße Gestalt gesehen hatte, vielleicht wird sie sich nach diesem Vorfall auch nie wieder sehen lassen.
Abschrift aus: Aberglaube aus Masuren, Märchen und Sagen von Max Toeppen
Auflage von 2013, Original von Th. Bertling 1867
Landschaft am Goldaper Berg
Etwa 3 km südlich von Goldap liegt östlich der Straße nach Wegorzewo - Angerburg der Goldaper Berg (Góra Goldapska). Er erhebt sich steil 100 m über seine Umgebung und erreicht eine Höhe von 272 m üNN. Man nannte ihn früher im Volksmund auch „Goldaper Kalender“, weil hier bei Wetterumschwung häufig Nebel in die Höhe stieg. Ohne Nebel hat man von den beiden Gipfelspitzen einen weiten Ausblick nach Norden und Osten. In östlicher Richtung erhebt sich, durch ein Tal getrennt, der bewaldete Schlossberg, auf dem man Spuren prußischer Wehranlagen nachgewiesen hat. …
ostpreussen.net/ostpreussen/orte.php?stadt=41
uemumews2009.jimdo.com/sehensw…%C3%B6ner-berg-in-goldap/
holidaycheck.de/reisetipp-Urla…detail&mediaId=1157790768
de.wikipedia.org/wiki/Kreis_Goldap
books.googleusercontent.com/bo…OjF1NXY0XQ-_dTEX3nB49dFyQ
goldap.de/html/21_1/unterkuenfte-im-kreis-goldap.htm
In alter Zeit stand auf dem Goldaper Berg ein schönes altes Schloss, von einem mächtigen Herrn bewohnt, den aber jeder fürchtete, weil er ein so großer Räuber war. Das Gegenteil von ihm war seine Tochter, die das im Stillen gut zu machen suchte, was er übel getan hatte. Als in deß seine Gewalttätigkeit und Ungerechtigkeiten ihr Maß erreicht hatten, verschwand plötzlich das Schloss mit allem, was darin war, und versank in dem Berg. Seit dieser Zeit lässt sich alle 100 Jahre, in derselben Nacht von 11 Uhr abends bis zum ersten Hahnenschrei die Jungfrau auf dem Berge sehen und wartet auf Erlösung, wann das Schloss, mit allen seinen Herrlichkeiten wieder empor steigen, und sie als Gattin ihres Befreiers, diesen zum Herrn des Schlosses machen wird.
Die Erlösung ist aber nicht leicht, wie es ein Bürger aus Goldap erfahren hat. Er verirrte sich in einer Nacht auf dem hohen Berge und sah dort eine weiße Gestalt umher wandeln. Obgleich ihm dieselbe freundlich winkte, zögerte er doch anfangs, bis er sich endlich ein Herz fasste und näher ging. Die Gestalt fragte ihn, ob er sie auf seinem Rücken bis zur Stadt tragen wolle, wodurch sie und das Schloss erlöst würden, jedoch dürfte er sich nicht umsehen. Er versprach es, hob sie auf seinen Rücken und schritt nach Goldap zu. Bald aber hörte er hinter sich einen gewaltigen Tumult, als wenn es wilde Tiere es auf ihn abgesehen hätten, da wurde ihm entsetzlich zumute, er vergaß sein Versprechen, sah sich um und- fort war seine Last so wie das Geräusch. Von der Zeit an wurde der Mann tiefsinnig und starb auch bald darauf. Er war der letzte, der die weiße Gestalt gesehen hatte, vielleicht wird sie sich nach diesem Vorfall auch nie wieder sehen lassen.
Abschrift aus: Aberglaube aus Masuren, Märchen und Sagen von Max Toeppen
Auflage von 2013, Original von Th. Bertling 1867
Landschaft am Goldaper Berg
Etwa 3 km südlich von Goldap liegt östlich der Straße nach Wegorzewo - Angerburg der Goldaper Berg (Góra Goldapska). Er erhebt sich steil 100 m über seine Umgebung und erreicht eine Höhe von 272 m üNN. Man nannte ihn früher im Volksmund auch „Goldaper Kalender“, weil hier bei Wetterumschwung häufig Nebel in die Höhe stieg. Ohne Nebel hat man von den beiden Gipfelspitzen einen weiten Ausblick nach Norden und Osten. In östlicher Richtung erhebt sich, durch ein Tal getrennt, der bewaldete Schlossberg, auf dem man Spuren prußischer Wehranlagen nachgewiesen hat. …
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